Die „Awtomat Kalashnikowa“, die Kalashnikow, die bekannteste Seriefeuer-Waffe der Welt.

Ausgangspunkt der Tanzinszenierung «KALASCHNIKOWA - Lied ohne Ende», der compagnie el Contrabando, bildet die akustische Parallele von Seriefeuer und den salvenartigen Fussschlägen des Flamencotanzes. In einem Wechselspiel von thematischen und körperreaktiven Anknüpfungspunkten werden die Energien von Täter und Opfer, von Gewalt und Verletzlichkeit ergründet. Unter welcher Ideologie auch immer gefeuert wird: die Schüsse durchlöchern brutal die Stille, den Raum der Seele, das Prinzip von Leben und Lebenlassen, die Geborgenheit. Die seriellen Fussschläge des Flamencotanzes erfordern vom tanzenden Körper ein Wille und eine Härte, damit diese Leistung erbracht werden kann. Der Körper ringt sich diese Schlagserien ab. Er kämpft für und durch sie. Fussarbeit als Kampf gegen den Boden, seinen Körper, die Akustik des Raumes, gegen aussen und innen. Der Körper wird zum Täter und Opfer seiner selbst. Täter und Opfer in einer Person, in einem Körper, bald fest und gepanzert, bald brüchig und verletzlich. Die salvenartigen Fussschläge sind betörend und ohrenbetäubend zugleich, finden ihre Resonanz und Rezeption in den Körpern, die sie produzieren und auf die sie prallen. Stoss und Rückstoss, Anspannung, Entspannung und Kollaps als sich gegenseitig bedingende Prozesse. Die Waffe, ein Konstrukt zur Destruktion.

 

Inszenierung:            Anet Fröhlicher

Tanz:                        Jojo Hammer, Elisabeth Keuck/ Swaantje Gieskes, Vera Köppern,

                                 Henna-Elise Selkälä

Lichtdesign:              Stephan Haller

Raum-Installation:    Reto Emch

 

Premiere: April 2016, Haus der Kunst, Solothurn (CH), danach Touren in Chile, Brasilien und Berlin

       

 

                     

kalaschnikowa

________________

 

Fotos: Reto Emch